Kraut der Unsterblichkeit

Kraut der Unsterblichkeit
Kraut der Unsterblichkeit (Jiaogulan)

Das Kraut der Unsterblichkeit (Jiaogulan) ist eine Pflanze die in China seit vielen Jahrhunderten als Lebenselixier bekannt ist. Mittlerweile ist das Kraut der Unsterblichkeit bei uns ebenfalls immer häufiger anzutreffen.

Obwohl Jiaogulan nicht mit Ginseng verwandt ist, enthalten die beiden Pflanzen ähnliche Wirkstoffe. Deshalb besitzt das Kraut der Unsterblichkeit herausragende Heilwirkungen.

Die ersten Aufzeichnungen über Jiaogulan sollen bis in die Ming-Dynastie zurückgehen. Die Jiaogulan Rankepflanze aus der Familie der Kürbisgewächse ist robust und fühlt sich bei unterschiedlichstem Klima wohl. Deshalb findet sich das Unsterblichkeitskraut sogar in deutschen Gärten.

Es lässt sich leicht vermehren. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe soll das Kraut der Unsterblichkeit nicht nur den Alterungsprozess verlangsamen, sondern ebenfalls gegen Krebs wirken.

Kraut der Unsterblichkeit – Verbreitung

Jiaogulan ist im ostasiatischen Raum zu Hause. Zu seiner Heimat zählen beispielsweise China, Japan, Korea oder Indien. Seinen Ursprung soll das Kraut der Unsterblichkeit in der im Süden von China gelegenen Provinz Guizhou haben.

Jiaogulan ist eine robuste Pflanze, die im Flachland und in Höhenlagen anzutreffen ist. Zu den botanischen Verwandten des Unsterblichkeitskrauts zählen der Kürbis, die Melonen und die Gurke.

Kraut der Unsterblichkeit Entdeckung

Bei einer Volkszählung fiel auf, dass in der Provinz Guihou besonders viele Menschen mit einem Alter von über 100 Jahre wohnten und das bei guter Gesundheit.

Forscher nahmen sich dieses Phänomens an. Sie fanden heraus, dass die Einheimischen regelmäßig einen Tee aus Jiaogulan zu sich nahmen. Sechs Jahre später wurde das Kraut der Untersterblichkeit erstmals in einem chinesischen Buch über Heilkräuter erwähnt.

In den 1970er Jahren haben Forscher aus Japan, auf der Suche nach einer Alternative zu Zucker, erst das gesamte Wirkspektrum des Unterblichkeiskrauts entdeckt. Mittlerweile ist Jiaogulan ein Teil der TCM (Traditionellen chinesischen Medizin). 1991 wurde es dann zu einem der zehn wichtigsten kräftigenden Heilkräuter gewählt.

Kraut der Unsterblichkeit – Aussehen

Die einjährige bis mehrjährige Kletterpflanze kann, unter optimalen Bedingungen, eine Wuchslänge von bis zu acht Metern erreichen.

In unseren Breiten wird das Kraut der Unsterblichkeit allerdings wesentlich kleiner. Die schmalen, dunkelgrünen Blätter sind am Rand leicht gezackt und fühlen sich beidseitig rau an. Auf der Blattoberfläche finden sich markante Blattadern.

Die Jiaogulan Blätter können eine Länge von bis zu 14 Zentimetern erreichen. Der Stängel ist kantig und mit feinen Härchen überzogen. Um die Blattstiele reihen sich meist fünf Blätter.

An der Jiaogulan Pflanze wachsen weibliche und männliche Blüten, wobei die männlichen im Regelfall größer sind als die weiblichen. Farblich variieren sie zwischen weiß, grün oder gelb.

Die eher unauffälligen Blüten haben fünf sternförmig angeordnete Kronblätter. An den weiblichen Pflanzenteilen des Unterblichkeitskrauts finden sich zusätzlich bis zu drei Fruchtknoten.

Kraut der Unsterblichkeit in der Medizin Chinas

Im Jahr 1578 erwähnte Li Shinzen (ein chinesischer Arzt) das Kraut der Unsterblichkeit in seinem Kompendium. Er empfahl die Anwendung bei Schmerzen im Rachen, Schnittwunden, Ödemen, blutigem Urin und Schnittverletzungen.

In der chinesischen Medizin kommt das Unsterblichkeitskraut erst in den letzten Jahren zum Einsatz, bis dahin galt es eher als Volksmedizin.

Ein Grund hierfür ist, dass die meisten in der TCM verwendeten Kräuter aus Zentralchina stammen und Jiaogulan aus dem Süden des Landes. Am häufigsten eingesetzt wird es bei Krebspatienten zur Stärkung des Immunsystems.

Kraut der Unsterblichkeit Wirkung gegen Krebs

Unterschiedliche Studien befassen sich mit den Effekten von Jiaogulan in Zusammenhang mit Krebs. Das Kraut der Unsterblichkeit scheint zwar nicht den Tumor selbst unschädlich zu machen, allerdings wirkt es sich auf anderen Wegen positiv aus.

Beispielsweise erhöht der Körper durch die Einnahme von Jiaogulan Tee die Produktion des Enzyms SOD. Dieses Enzym ist in der Lage freie Radikale unschädlich zu machen. 2010 untersuchten Forscher die Wirkung von SOD gegen Krebszellen.

Jiaogulan hilft dem Immunsystem bei der Bildung von weißen Blutkörperchen. Die weißen Blutkörperchen haben verschiedene Aufgaben in der Immunabwehr. Forscher stellten fest, dass sich die Lymphozyten schneller vermehren, diese gehören zur menschlichen Immunabwehr.

Das macht das Kraut der Unsterblichkeit zu einem wirksamen Bestandteil bei Krebstherapie. Durch die Einnahme des Unsterblichkeitskrautes kann der Körper, das eigene Abwehrsystem wieder aufzubauen.

Kraut der Unsterblichkeit  Vitalstoffe

Jiaogulan ist eine regulierende (adaptogene) Heilpflanze. Sie hat einen ausgleichenden Effekt auf den Organismus. Das bedeutet, dass sie in den Bereichen, in denen eine Überfunktion vorhanden ist, dämpft, und in denen mit einer Unterfunktion verstärkt.

So findet Jiaogulan beispielsweise bei Schlaflosigkeit, Müdigkeit oder bei niedrigem Blutdruck und Bluthochdruck Anwendung. Zu den Hauptinhaltsstoffen des Unsterblichkeitskrautes zählen

  • Saponine
  • Antioxidantien
  • Vitamine
  • Flavonoide
  • unterschiedliche Spurenelemente

Saponine

Jiaogulan enthält fast die dreifache Menge an Saponinen im Gegensatz zum Ginseng. Sie hemmen Entzündungen und ihr zahlreiches Vorkommen ist verantwortlich für die regulierende Wirkung.

Flavonoide

Flavonoide sind Teil der Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe. Sie sind auch unter dem Namen Antioxidantien bekannt. Diese Antioxidantien helfen dabei freie Radikale unschädlich zu machen.

Freie Radikale schädigen Zellen und können auf Dauer Organe in Mitleidenschaft ziehen. Der Alterungsprozess des Körpers wird ebenfalls beschleunigt. Im Kraut der Unsterblichkeit sind unterschiedliche Flavonoide enthalten. Quercetin und Rutin, daneben auch eher seltene wie Yixingensin und Ombusid.

Kraut der Unsterblichkeit zu Hause pflanzen

In unseren Breiten fühlt sich das Unsterblichkeitskraut wohl. Jiaogulan kann im Garten oder auf dem Balkon angepflanzt werde. Jiaogulan erreicht innerhalb weniger Wochen eine stattliche Größe und ist zur Ernte bereit. Die optimale Pflanz- und Aussaat Zeit ist zwischen April und Mai.

Die Blütezeit findet von Juni bis August statt. Am wohlsten fühlt sich das Kraut der Unsterblichkeit an halbschattigen bis leicht sonnigen Orten. Allerdings sollte sie nicht in der vollen Sonne stehen. Ein nährstoffreicher, feuchter und humoser Boden ist die optimale Grundlage für das Kraut der Unsterblichkeit.

Um die Wurzel nicht zu schädigen, sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden Staunässe zu vermeiden. Ist der vorhandene Boden sandig, kann dieser mit Bentonit und Kompost vermischt werden. Jiaogulan bietet sich auch zur Ansiedlung in handelsüblicher Pflanzerde an. Torffreie Erde ist hier eine umweltschonende Alternative.

Wird das Kraut der Unsterblichkeit in einen Topf gepflanzt, darf dieser etwas größer ausfallen. Beim Kauf des Jiaogulan empfiehlt es sich, die Blätter genau zu untersuchen. Sie sollten gesund sein und keine weißlichen, hellen Punkte, vornehmlich auf der Blattunterseite, zeigen. Dies könnte auf einen Befall mit Blattläusen hindeuten. Des Weiteren sollte die Erde nicht zu trocken sein.

Kraut der Unsterblichkeit Winterschutz

Jiaogulan kann in an vielen Orten angebaut werden, da das Kraut der Unsterblichkeit mit einer großen Bandbreite an Temperaturen zurechtkommt. So kann die Pflanze durchaus bei Temperaturen von 40 Grad Celsius bis minus 16 Grad Celsius im Freien stehen.

Deshalb ist es möglich sie hierzulande bei milden Wintern, mit Temperaturen von nicht mehr als minus 16 Grad Celsius, draußen im Garten oder auf dem Balkon überwintern zu lassen.

Kraut der Unsterblichkeit Ernte

Durch das ganze Jahr hinweg ist es möglich, die Jiaogulan Blätter zu ernten. Während der Blütezeit ist die Konzentration der Wirkstoffe allerdings am größten und somit auch die heilende Wirkung.

Zur Ernte werden die Blätter von den Stängeln gelöst und entweder getrocknet oder frisch weiterverarbeitet. Das gesunde Grün kann vielfältig verzehrt werden. Zum Beispiel als Jiaogulan Tee, als Salat oder im Smoothie. Sie lassen sich auch wie Gemüse zubereiten.

Kraut der Unterblichkeit Tee Zubereitung

Der Jiaogulan Tee lässt sich sowohl aus getrockneten als auch aus frischen Blättern zubereiten. Für eine Tasse wird ein gehäufter Teelöffel klein geschnittener Blätter mit 250 ml 90 Grad Celsius warmen Wasser übergossen. Nach fünf bis zehn Minuten Ziehzeit ist der Tee fertig zum Verzehr.

Der Jiaogulan Tee selbst hat einen süßlich herben, krautigen Geschmack. Dieser erinnert leicht an Anis. Genossen werden kann er je nach Präferenz kalt oder warm.

Ein aus getrockneten Blättern gebrühter Tee hat ein herberes Aroma als einer aus frischen Blättern. Ein bitterer Geschmack kann auch durch zu heißes Wasser bedingt sein, daher liegt die Empfehlung bei 90 Grad Celsius.

Junge Jiaogulan Blätter sind im Geschmack aromatischer als ältere Blätter. Zwischen den einzelnen Pflanzen können geschmackliche Unterschiede auftreten.

Kraut der Unsterblichkeit Vermehrung

Die Vervielfachung des Jiaogulan ist einfach und kann, je nach Variante, leicht durchgeführt werden. Die Pflanze der Unsterblichkeit lässt sich mithilfe der Wurzeltriebe, über oberirdische Triebe oder mit den männlichen und weiblichen Samen vermehren.

Das Kraut über diese zu ziehen verlangt allerdings viel Geduld und Ausdauer. Einfacher ist die Vermehrung über Stecklinge, am besten funktioniert dies, in dem unterhalb einer Blattachse ein schräger Schnitt gemacht wird. Ist das gewünschte Stück abgetrennt, sollte es zwischen drei und vier Wochen in ein Gefäß mit Wasser gestellt werden. Innerhalb dieser Zeit bilden sich feine Wurzel aus.

Der junge Jiaogulan Setzling kann in einen Topf ziehen, sobald die frischen Wurzeln eine Länge von zwei bis vier Zentimetern erreicht haben. In welcher Menge die Inhaltsstoffe vorhanden sind, hängt dabei von dem Boden, dem Klima und der genetischen Herkunft ab.

Kraut der Unsterblichkeit Krankheiten 

Das Kraut der Unsterblichkeit zeigt sich bei der richtigen Pflege robust. Kommt es dennoch zu einem Befall mit Schädlingen, wie Schildläusen, Blattläusen oder anderen Erkrankungen, helfen meist einfache Mittel wie Neem oder eine Jauche aus Beinwell.

Ist das Kraut von Läusen befallen, kann simples Abtupfen Abhilfe schaffen. Sind größere Flächen betroffen, sollten die jeweiligen Blätter und Triebe komplett entfernt werden.

Zu Verbrennungen an den Blättern kann es kommen, wenn das Kraut der Unsterblichkeit zu lange in der Sonne steht. Dies macht sich durch weißliche bis leicht ins bräunlich gehende Flecken bemerkbar. In diesem Fall empfiehlt sich der Wechsel des Standortes.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert